{Rezension} Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern






Einzelband

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten

Verlag: Ullstein

ISBN: 978-3550088742

Originaltitel: The Night Circus








Der Nachtzirkus kommt plötzlich und genauso plötzlich ist er auch verschwunden. Wenn du das Tor passiert hast ist alles in schwarz und weiß getaucht. Auf dem Hauptplatz brennt ein weißes Feuer und selbst das Gras hat sämtliche Farbe verloren. Ein Hauch Magie schwebt um alles in diesem Zirkus. Und ab und an begegnen dir Besucher, die ebenfalls komplett in schwarz gekleidet sind. Lediglich ein roter Schal, eine rote Krawatte oder ein rotes Tuch lässt erkennen, dass sie nicht zum Zirkus gehören. Sie sind die rêveurs. Die Träumer, die einfach nicht von diesem Zirkus lassen können und jeden Moment ihres Besuches vollkommen auskosten.
Die Geschichte um den Nachtzirkus umfasst mehrere Jahre und beginnt mit zwei Zauberern die Wettkämpfe durch ihre Schüler ausfechten lassen. Celia ist solch eine Schülerin, zudem ist ihr Lehrer auch ihr Vater. Nur eine kleine Narbe an ihrem Finger verrät, dass sie in diesen Wettkampf gebunden wurde. Nach Jahren steht der Austragungsort für ihren Wettstreit fest. Der Nachtzirkus. Beide erschaffen kleine Wunder, die die Leute zum staunen und träumen bringen. Doch die Lehrer sind unzufrieden mit ihren Werken, da der Wettkampf nun schon 13 Jahre überdauert. Aber wie kann man einen Sieger bestimmen, wenn sie nicht wissen wie der Beste ausgewählt wird? Und inmitten dieser Farblosigkeit, dieses Wettstreits fängt das kleine Pflänzchen der Liebe an zu wachsen. Kann sie trotz aller Widrigkeiten einen Weg finden zu gedeihen? 


Durch die Vielzahl der Personen, die letztendlich an dem Zirkus beteiligt sind und der Zeitsprünge, war es anfangs schwierig für mich das ganze Geschehen im Auge zu behalten. Ich habe häufig gerätselt welche Personen nun in welche Begebenheiten gerutscht sind, da ab und an keine Namen genannt wurden und ich auch nicht auf die Jahreszahlen geachtet habe, aber nach und nach hat mich die Geschichte in seinen Bann gezogen. Celia und ihr Kontrahent sind zwei wunderbar gestaltete Personen, die es geschafft haben sowohl meine Sympathie zu gewinnen, als auch meine Missgunst zu ernten. Durch einige Abschnitte in denen man als Leser persönlich angesprochen und durch den Zirkus geleitet wird, bekommt dieser Roman eine Authentizität die ich bisher selten in Büchern erlebt habe.


Dieses Buch eröffnet einem eine Welt in die man eintaucht und in der man sich am liebsten den rêveurs anschließen möchte. Durch die Wunder die beschrieben werden würde ich am liebsten selbst wandeln. Aber da uns momentan noch der Hauch Magie fehlt, können wir dies einfach mithilfe dieses Buches schaffen. Lest es, taucht ein und träumt.




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