{Rezension} Das Land der verlorenen Träume von Caragh O'Brien


2. Band der Trilogie

Taschenbuch: 496 Seiten

Verlag: Heyne Verlag

ISBN: 978-3453315297

Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

Originaltitel: Prized

Aus dem Amerikanischen von Oliver Plaschka





Gaia – eine Flüchtige auf dem Weg durch das Ödland.

Zwei lange Wochen wandert Gaia bereits durch das Ödland und ihrer Schwester Maya schwinden die Kräfte, da sie schon seit einigen Tagen kein Milchpulver mehr hat. Eine nachts vernimmt sie Geräusche und kurz darauf spürt sie ein Messer an ihrem Hals.

Der Mann, der sie eben noch bedroht hat, versucht der kleinen Maya das Leben zu retten und bringt die beiden nach Sylum – dem toten Wald. Dort angekommen erlaubt man Gaia zu bleiben, aber ihr wird vorgeworfen das Leben ihrer Schwester mutwillig in Gefahr gebracht zu haben. Und so wird ihr der Wunsch verweigert ihre Schwester aufzuziehen. Maya wird an eine andere Familie weitergegeben um dort versorgt und großgezogen zu werden.

Als herauskommt, dass sie eine Hebamme ist, wird ihr Leben in Sylum etwas besser, doch bald begeht Gaia eine Straftat, die in Sylum nicht so leicht verziehen wird.

Nun steht Gaia vor der Wahl: Verrät sie jemanden der sich ihr anvertraut hat oder gibt sie ihre eigene Freiheit auf?

Nachdem ich vom ersten Teil schon sehr begeistert war und ich die Idee der Geschichte sehr mochte, wollte ich wissen wie es Gaia auf ihrer Reise durch das Ödland ergeht. Daher musste der 2. Teil einfach ganz schnell her!

Das junge und sichere Mädchen aus dem ersten Teil ist verschwunden und das was nun zurückblieb traf bei mir nicht unbedingt auf Sympathie. Leon äußert die Vermutung, dass sie gebrochen wurde, aber das erklärt für mich nicht ihr Verhalten. Es ist als würde sie nun alle Erfahrungen mit Männern aufholen wollen. Im ersten Teil hatte sie Gefühle für Leon und nun springt sie hin und her. Zudem verhält sie sich manchmal ziemlich dumm, obwohl sie es besser wissen müsste. Dazu kommt, dass sie wirklich beratungsresistent ist. Wenn man ihr sagt, dass sie die Dinge mit ihrem Verhalten nur noch schlimmer macht, will sie einfach nicht zuhören. Sie denkt einfach nicht nach bevor sie bestimmte Dinge macht. Und obwohl sie im ersten Teil schon gelernt hat, dass es schlimme Folgen haben kann, wenn man Fremden zu sehr vertraut, plaudert sie geheime Informationen einfach aus und lässt sie offen liegen. Am liebsten hätte ich ihr manchmal einfach nur links und rechts eine mitgegeben und ihr mal den Kopf zurecht gerückt. In diesem Teil war Gaia mir teilweise so unsympathisch, dass ich das Buch weglegen musste. Aber nach und nach habe ich mich dann doch mit ihrer Veränderung abgefunden und konnte Gaia als Protagonistin wieder genießen.

Dieser Teil bietet einen vollkommen neuen Handlungsort, der Gaia etwas vollkommen Neues abverlangt. Man merkt, dass die Autorin sich etwas beim Schreiben gedacht hat und das finde ich wirklich angenehm. Die neuen Ideen sind recht pfiffig und auch in diesem Buch gibt es wieder eine Geheimschrift, an der man wieder tüfteln kann, bevor man zur Lösung kommt. Ich finde, dass sowohl dieses Buch, als auch sein Vorgänger wirklich gute Bücher sind, wobei ich hier einen Stern abziehen muss, da Gaia manchmal wirklich furchtbar war. Sie hat sich so stark verändert, dass sie keinerlei Ähnlichkeit mehr mit der Gaia hatte, die ich im ersten Teil kennengelernt habe.

Gaia beweist in diesem Teil noch mehr Stärke, als sie es im Vorgänger schon an den Tag legen musste. Trotz eines völlig neuen Handlungsortes, konnte auch diese Geschichte mich wieder voll überzeugen. Freunden von fantastischen Jugendbüchern kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Die Trilogie hat wirklich Potenzial! Ich bin auf den Abschluss der Geschichte gespannt.





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